
Eine Software kaufen oder doch lieber online verwenden? Eine Frage die sich wohl
viele Arbeitgeber und Privatpersonen stellen. Einige Anwendungen sind
ausschließlich online verfügbar, andere gibt es in beiden Varianten.
Cloud-Software, wie Google Docs ist schon lange am Markt etabliert und hat ganz
klare Vorteile: kein Wartungsaufwand, geringe Kosten und wenig
Hardware-Anforderungen. Die On-Premises-Lösungen aber funktionieren schon lange
gut auf dem eigenen PC und verursachen nur einmalige Kosten. Also doch: never
change a running system? Dieser Artikel soll mit dem Für und Wider der
verschiedenen Software-Varianten aufräumen.
On-Premises-Software
Viele Unternehmen und auch private Nutzer sind seit Jahren oder
sogar Jahrzehnten mit der Software auf dem eigenen Computer bestens zufrieden.
Die Software wird einmal gekauft und installiert, dann hat man jahrelang Ruhe.
So zumindest in der Theorie. Unternehmen arbeiten häufig mit Lizenzen – das
bedeutet, dass nicht unendlich viele Nutzer am System arbeiten können.
Gegebenenfalls benötigt jeder Mitarbeiter eine eigene Lizenz, wodurch Mehrkosten
entstehen.
Aber natürlich ist ein System nicht einfach “fertig”, denn
es muss gewartet und aktualisiert werden. Dazu benötigt es hin und wieder
Updates. Die Aktualisierungen sollten Nutzer regelmäßig durchführen, wodurch ein
Mehraufwand entsteht. Gerade in größeren Firmen ist die IT-Abteilung fast
dauerhaft mit Updates beschäftigt. Entscheidet sich ein Hersteller für ein neues
Produkt, wird der Support für das alte häufig eingestellt. Hier bleiben nur zwei
Möglichkeiten: ein altes System nutzen oder ein neues kaufen.
Für
Nutzer, die ihre Daten keiner Cloud anvertrauen möchten, ist die
Datenspeicherung auf dem eigenen PC ein schlagendes Argument. Bei
On-Premises-Software verbleiben die Daten beim User, während eine Cloud-Lösung
sie auf einen entfernten Server überträgt. Natürlich kann die
On-Premises-Software auch mit einem Cloud-Dienst verknüpft werden. So kann der
Anwender von verschiedenen Standorten auf seine Daten zugreifen. Aber diese
Entscheidung bleibt dem Nutzer überlassen.
Die Vorteile von On-Premises-Software
Keine laufenden Kosten
Volle Kontrolle beim Nutzer
Sensible Daten verbleiben beim Nutzer
Zugriff zu jeder Zeit
Die Nachteile von On-Premises-Software
Gerät und Software müssen kompatibel sein
Mehrarbeit durch Wartung
Kostenintensive Lizenzen
Langfristige Bindung
Support wird ab einem bestimmten Zeitpunkt eingestellt
Cloud-Software
Mittlerweile sind cloudbasierte Lösungen ein fester Bestandteil
unseres Alltags. Angebote wie Google Docs oder Microsoft 365 haben Einzug in das
Privat- und Berufsleben gehalten. Auch Cloud-Computing und SaaS sind im
Zusammenhang mit Cloud-Software etablierte Begriffe. Sie stehen für Hard- und
Software über das Internet. In den meisten Fällen entscheidet man sich für ein
Abo-Modell. Das heißt: kein Herunterladen und Installieren auf dem eigenen
Computer, sondern die Software online nutzen. Da die eigentliche Rechenarbeit im
Rechenzentrum stattfindet, benötigt der eigene PC lediglich eine
Internetverbindung.
Die Hard- und Software wird von Fachpersonal
gewartet, und zwar so, dass der Nutzer davon gar nichts mitbekommt. Updates
stehen, wie von Zauberhand, sofort und ohne Zutun des Users zur Verfügung. Die
Online-Software ist unabhängig vom Gerät überall verfügbar. Maximale
Flexibilität also, oder doch nicht? Cloud-Software benötigt eine
Internetverbindung. Und je nach System muss diese eine gute Qualität aufweisen.
Unter Umständen kann die Effizienz aufgrund einer schlechten Verbindung schon
mal büßen. Gerade in Unternehmen ist das ein nicht akzeptabler Faktor.
Im
Gegensatz zu dem mitunter sehr teuren Kauf einer On-Premises-Software, bieten
Abo-Modelle eine kostengünstige und flexible Alternative. In der heutigen Zeit
entwickeln sich Unternehmen rasch weiter, erschließen neue Märkte und benötigen
andere Softwarelösungen. Wer viel Geld für eine On-Premises-Lösung ausgegeben
hat, wird vermutlich bei einer weiteren Software-Investition zögern. Bei den
meisten Cloud-Anbietern können Nutzer zwischen monatlicher und jährlicher
Zahlung wählen und sind somit flexibler. Auch weitere Funktionen oder neue
Mitarbeiterzugänge sind meist kostengünstig zubuchbar.
Vertrauen
spielt bei Cloud-Software eine entscheidende Rolle. Die sensiblen Daten der User
liegen in den Rechenzentren des Anbieters. Auch die Kontrolle müssen die Nutzer
ein Stück weit abgeben. Wenn das Angebot aufgrund von Wartungsarbeiten pausiert
oder der Anbieter das Angebot einstellt, kann das mitunter negative Folgen für
die Nutzer haben.
Die Vorteile von Cloud-Software
Keine besonderen Anforderungen an den PC
Updates werden vom Anbieter durchgeführt
Funktionen und Nutzer lassen sich leicht hinzufügen
Geringe Kosten im Abo
Die Nachteile von Cloud-Software
Internetzugang ist zwingend erforderlich
Nutzer müssen dem Anbieter vertrauen können
Nutzer sind vom Betreiber abhängig
Fazit
Fakt ist: beide Software-Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile.
Welches Angebot nun das “bessere” ist, lässt sich nicht pauschalisieren.
Vielmehr hängt es von den Bedürfnissen des Nutzers und den örtlichen
Gegebenheiten ab. Der Funktionsumfang von beiden Angeboten unterscheidet sich
nicht unbedingt, dennoch lassen sich Unterschiede in einigen anderen Punkten
feststellen:
Kosten
On-Premises
Der Nutzer zahlt einen einmaligen, aber relativ hohen Preis.
CloudDer Nutzer trägt regelmäßige, dafür niedrige Kosten.Bereitstellung
Bereitstellung
On-Premises
Der Nutzer installiert die Software auf persönlicher
Hardware.
Cloud
Der Nutzer hat Zugriff über das
Internet.
Wartung
On-Premises
Updates müssen vom Nutzer installiert werden.
Cloud
Updates werden im Hintergrund durch den Hersteller installiert.
Skalierbarkeit
On-Premises
Teilweise ist es möglich Erweiterungssoftware zu
kaufen, meistens ist jedoch der Erwerb eines neuen Produkts notwendig.
Cloud
Zusätzliche Funktionen und Zugänge können meistens unkompliziert
bestellt werden.
Hardware
On-Premises
Der Nutzer stellt die Hardware selbst, sie muss
mit der Software kompatibel sein.
Cloud
Der Nutzer
benötigt lediglich einen Internetzugang, die Software wird auf speziellen
Servern gehostet.
Datenschutz
On-PremisesDer Nutzer entscheidet selbst, ob seine Daten entweder
nur auf dem eigenen PC verbleiben oder ob er diese in eine Cloud hochlädt.
CloudDie Verantwortung über die Daten liegt beim Hersteller. Er muss
sichergehen, dass die Daten vor einem Zugriff von Dritten geschützt werden.